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Samstag, 20. September 2014

Ein ganz normaler Freitagvormittag...

Langsam ist im kleinen Häuschen gegenüber der Bushaltestelle in Matapalo so etwas wie Alltag eingekehrt. In der Schule kenne ich schon einige Namen der Schüler, weiß, was wir das letzte Mal gemacht haben und wie es ungefähr weitergehen wird, die Lehrerin und ich sind ein relativ eingespieltes Team im Bezug auf die Aufgabenverteilung: 20% der Zeit steht sie an der Leinwand und erklärt, während ich die entsprechenden Schritte am PC ausführe, 80% der Zeit spielt sie mit ihrem Handy eine billige Candy-Crush-Nachmache und die Kinder rufen "MARY". Ich hab meine ultimative Lieblingssorte Nachos und das günstigste essbare Schokoeis entdeckt. Im Kiosk um die Ecke muss ich nicht mehr lange suchen. Auch für die doch ziemlich ausgedehnte Freizeit, die ich besonders Freitag und Montag habe, wenn die anderen Mädels mit Schule und Sprachkurs beschäftigt sind, hab ich schon einige Aufgaben gefunden. So wird diszipliniert das Zimmer geputzt (ja, man kann fast vom Boden essen, wenn man nicht allzu penibel ist ;)), das Fahrrad gereinigt, dass mittlerweile wirklich merkwürdige Geräusche von sich gibt, Blog geschrieben oder auf der Terasse gelesen. Montag gehen wir zum ersten Mal zu einer Tanzgruppe, die sich vor allem mit der traditionellen guanacastischen Folklore beschäftigt beschäftigt. Auch wenn das für den ein oder anderen vielleicht etwas merkwürdigt klingt und schon in eine ziemlich andere Richtung als das bisherige Hip Hop geht - schaden kann die Erfahrung ja nicht. Und bei meinem Essenskonsum kann auch ein bisschen Bewegung nicht schaden. 
Auch wenn vielleicht nicht alles mehr so spektakulär ist, wie in den ersten Tagen, so könnte ich mir nicht vorstellen, wie viele andere Freiwillige hier, nach einigen Wochen wieder nach Hause zu fliegen. Eigentlich ist es ganz angenehm, nicht mehr jedes Mal "kulturgeschockt" zu werden. Das hier ist immerhin kein Urlaub, sondern soll eine möglichst authentische Lebenserfahrung sein. 

Auch wenn angesichts folgender Bilder, der Gedanke, dass das hier wirklich mein Zuhause und keine Traumwelt ist, ziemlich schwer fällt!







 

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