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Sonntag, 21. September 2014

Heimatgefühle per Knopfdruck

Auch 9900 Kilometer von der Lokhalle in Göttingen entfernt, ist der Bundesvision Songcontest nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangen. Nachdem wir gestern abend wieder feiern waren, hab ich mir heute Mal einen absoluten Untätigkeitstag gegönnt. Da ich mich mit der Zeitverschiebung verrechnet hab (13 Punkte im Mathe-Hauptfach...), verpasste ich leider den Auftakt des BuViSoCo. Positiver Effekt der 8 Stunden Unterschied zur schönen Heimat ist jedoch ganz klar, dass ich das wohl erste Mal in meinem Leben eine ausgedehnte Prosieben-Werbeshow ohne einzuschlafen bis zum Ende sehen konnte. Und das warten hat sich mehr als gelohnt. Als die Startnummer 13 an den Start ging, dazerte es keine 5 Sekunden bis sich bei mir die Nackenhaare aufstellten. Marteria hat es geschafft, den unglaublich vielfältigen Charakter Rostocks in unglaublich wenige Worte zu fassen. Das raue Meer, dass doch irgendwie etwas ganz anderes ist, als die karibisch anmutenden Strände mit ihren Kokospalmen, die Luft, die einfach nach Zuhause duftet, der Stadthafen, an dem so viele Erinnerungen hängen, das Dierkower Kreuz mit seinen zum Teil mehr als merkwürdigen Gestalten, das ALEX mit dem quasi im Wochentakt wechselndem Personal und dem ausbrechenden Wahnsinn, wenn mal wieder eine Waffel nach der anderen von den ungeduldigen Touris auf der Terasse bestellt wird, die am Neuen Markt vorbeischleichenden Straßenbahnen, der freundliche Viatnamese im Hauptbahnhof und die viel zu kleinen Toiletten im Studentenkeller, die Schokoladenauswahl in den Supermärkten, der Spinat mit dem Blubb. Es ist schon beeindruckend, was einem alles fehlen kann. Aber so tragisch das auch alles klingen mag, so schlimm  ist es in der Realität gar nicht. Immerhin war es ein Grund, warum ich hergekommen bin: Um die Heimat wieder richtig schätzen lernen zu können. 
Und wenn ich mich mit der guten Lotta das nächste Mal aufrege, dass es im
Edeka an der Holzhalbinsel kein Ben&Jerry's Cookie Dough gibt, dann denke ich an Costa Rica zurück und kann über meine 50-minütige Internetrecherche schmunzeln, ob es hier in irgendeiner Form einen Ben&Jerry's Verkäufer gibt (die Antwort: evtl. in einem Supermarkt in San José).
Zu dem Thema bin ich im Übrigen gestern auf ein Zitat gestoßen, dass ich euch nicht vorenthalten will.


In diesem Sinne: Genießt die Zeit dort, wo ihr gerade seid und saugt jede Minute auf!




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