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Mittwoch, 3. September 2014

Wenn morgens um 4.30 der Hahn kräht...

..dann gibt es wohl keinen sinnvolleren Zeitbertreib als einen neuen Blogeintrag zu verfassen. 
Ich liege nun in meinem Bett unter dem Moskitonetz, von rechts dröhnt der Ventilator, der ganz sicher nicht mehr der neueste ist und ab und zu knirscht, als hätte sich eine Spinne oder zumindest ein spinnenähnliches Getier in ihm verfangen. Mein Zimmer ist, wie das ganze Haus, in dem ich mit meiner Gastmutti Sandra wohne, ziemlich einfach, aber sehr großzügig gestaltet. Es gibt eigentlich alles, was man zum Leben so braucht. Plastikstühle, eine Dusche mit kaltem Wasser, sogar einen Flatscreen-Fernseher (damit sind sie sogar uns im heimischen Gehlsdorf einen Schritt voraus). 
Zunächst hatte ich einige bedenken, ob es nicht etwas einsam werden könnte. 2 Personen, deren Kommunikation sich doch eher schwierig gestaltet und auf ziemlich einseitigem Geschnatter meiner Gastmutti und zum (hoffentlich) richtigen Zeitpunkt von mir einsetzenden Lächeln beschränkt ist. Aber da hatte ich definitiv falsch gedacht. 
Das Haus liegt praktisch direkt gegenüber einer Bushaltestelle und am Eingang des kleinen, aber ziemlich wohlgabenden Ortsteils Matapalo. Es ist Kneipe, Café und Raucherlounge in einem. Die unzähligen Bekannten von Sandra kommen und gehen im Viertelstundentakt. Ständig schaut mal jemand vorbei, der eigentlich nur auf der Durchreise war und bleibt dann bei einer Tasse Kaffee mit Milchpulver für eine ganze Weile hier kleben. Irgendwie ist das noch ziemlich ungewohnt, ständig "Tag der offenen Tür" zu haben. Mindestens genauso ungewohnt wie die ständigen Umarmungen und Küsschen links und rechts, bei denen ich noch zienlmlich unbeholfen bin. 
Gestern war ich eigentlich mit den anderen beiden Freiwilligen hier im Dorf am Strand verabredet. Leider machte uns ein ziemlich heftiges Gewitter einen Strich durch die Rechnung. 
In einem Buch über Südamerika (übrigens sehr zu empfehlen: Motorrad extrem- Über die Anden bis ans Ende der Welt!!!) formulierte ein Chilene sein Südamerika-Motto wie folgt: "Alles kann, nichts muss". Es haben 2 Tage gereicht, um genau das zu bestätigen. 

Achja, wie mir erklärt wurde, ist "mañana" (morgen..) neben "pura vida" das Schlüsselwort Nummer eins. In dem Sinne, bis morgen, oder übermorgen, oder eben überübermorgen! ;)

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