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Montag, 15. September 2014

¡Viva Costa Rica!

Auch wenn ich sonst nicht sonderlich als Patriot bekannt bin, mach ich den Spaß heute und morgen einfach mal mit! Dienstag gibts einen ausführlichen Bericht darüber, wie ich die Feierlichkeiten anlässlich der costaricanischen Unabhängigkeit (und auch anlässlich Georgias Geburtstag morgen ;)) erleben durfte! 
Startet gut in die Woche meine Lieben! 

Die beste Gastmutti der Welt hat mir für heute ihr Costa-Rica-Outfit geliehen! Besonders die Ohrringe sind der hammer! ;)


Sonntag, 14. September 2014

Absolut angekommen!

Oh mein Gott! Was habe ich gerade für einen Heißhunger auf Pinto (das costa ricanische Nationalgericht bestehend aus angebratenem Reis und Bohnen)... Alle, die mich kennen, wissen, dass ich normalerweise unglaublich kompliziert bin, was das Essen angeht! Aber hier ist das Essen einfach sooo lecker. Prinzipiell besteht es immer aus den gleichen Zutaten: Reis, Bohnen, Hühnchen (bestimmt nicht bio), manchmal Salat und Rührei *___* Einfach nur der hammer!

Samstag, 13. September 2014

Es ist Regenzeit!

"Plopp, plopp, plopp" - dieses Geräusch vernehme ich nun schon seit 20 Minuten aus meinem Zimmer. Hier habe ich provisorisch einen Tropfschutz aufgebaut (siehe Bild unten ;)), um die vereinzelten Regentropfen, die sich durch das dünne Wellblechdach schlängeln, aufzufangen. Seit etwa 2 Stunden regnet es ununterbrochen, und wer wie ich einst meint, irgendwann kann doch gar nichts mehr in den Wolken sein, der irrt anscheinend. Es ist Regenzeit in der sonst trockensten Region Costa Ricas, noch mindestens bis November sagt meine Gastmutti. Aber gut, so hat man auch mal Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Fingernägel lackieren, Tarzan-Musik auf Spotify hören, ein bisschen lesen und über Gott und die Welt nachdenken. Und schließlich kann ich auch getrost ein kleines Nickerchen machen und mit dem guten Gewissen einschlagen, heute morgen zumindest nicht ganz untätig gewesen zu sein. Denn wir sind dem Aufruf einer in beeindruckender Art und Weise engagierten Dorfbewohnerin gefolgt und haben mit Müllsäcken und improvisierten Handschuhen in Form kleiner Tüten den Plastikmüll und die unzähligen Glasflaschen im Viertel und am Strand eingesammelt. Das war nicht nur ein schöner erster Eindruck, dass derartige Aktionen, wenn auch in kleinerem Rahmen als erwartet, funktionieren können und für uns Freiwillige definitiv ein Anstoß für eigene Maßnahmen. Bei einem Gespräch auf unserer Terasse haben wir uns schon grob über erste Ideen ausgetauscht. Die Jungs, die in Garza leben, haben uns davon berichtet, was sie schon alles auf die Beine gestellt haben - echt beeindruckend. Ich hoffe, dass wir in einigen Monaten auch im Lehrerkollegium das entsprechende Vertrauen gewinnen können, dass für die Rückendeckung bei den Aktionen dringend notwendig ist. 
Demnächst werde ich neben meinem eigenen Blog vermutlich auch für ein Netzwerk schreiben, in der verschiedene NGOs und Organisationen vorgestellt werden. So richtig kann ich mir darunter noch nichts vorstellen, aber wenn es zukünftigen Volunteers bei der Entscheidung hilft, bin ich gerne dabei! :)

Unser Hinterhof... Sogar die Hühner lernen heute schwimmen :D


Meine ultraprofessionelle Regenauffangstation! (nur an dem automatischen Entleeren muss ich noch ein bisschen Tüfteln ;))



Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Wenn alles nichts mehr hilft, muss ich wohl nachher damit in die Stadt radeln. Ich brauch dringend neue Flipflops!!!



Fotos von der Müllaktion am Morgen folgen ;) Adios meine Lieben! <3

Freitag, 12. September 2014

Warum sich totschwitzen..

...wenn man auch den einmaligen Sonnenuntergang genießen kann ;) So wurden aus dem guten Vorsatz, heute Abend am Strand joggen zu gehen, nasse Füße aufgrund der Flut und der felsenfeste Entschluss nach den ersten 300 Metern, umzukehren. Für ein paar peinliche Möchtegern-Yoga-Übungen unter den belustigten Augen der vorbeilaufenden Gringos (amerikanische Einwanderer) hats aber noch gereicht. 

Jetzt wird nochmal ein bisschen mit Sandrita gekocht, die gerade noch im Kiosk um die Ecke shoppen geht ;)

Sámara, Guanacaste, 17.30 und die Sonne verabschiedet sich. <3

Kleiner Nachtrag: Die dritte "muchacha loca" ist Anfang der Woche aus dem tiefsten Süden Deutschlands eingeflogen, ja freilich! ;)



Donnerstag, 11. September 2014

Kinderfest in El Torito

"Habt ihr eigentlich auch mal Unterricht?!", so die durchaus berechtigte Reaktion meiner Knutschkugel aus dem fernen Berlin ;). Anstatt zu lernen, was das Zeug hält, findet hier in der Schule eine Aktion nach der anderen statt. Das ist aber auch für costaricanische Verhältnisse keineswegs normal! Nele und ich haben einfach eine perfekte Reisezeit erwischt. So war am 9. 9. Kindertag, am 15. feiern wir mit viel Tam Tam (die Trommler üben schon fleißig fast jede Nacht ;)) die Unabhängigkeit Costa Ricas und von Weihnachten und Silvester, wenn unser kleines Touristendörfchen aus allen Nähten platzt brauchen wir noch gar nicht anfangen... 
Ich kam her mit der Vorahnung, es handle sich bei Costa Rica um ein Entwicklungsland. Klar stand immer wieder in den Reiseführern geschrieben, es sei "die Schweiz Lateinamerikas", da Costa Rica einerseits seit fast hundert Jahren als fast einziges Land der Welt über kein Militär verfügt und die politische Situation andererseits sehr stabil ist. Aber dennoch hatte ich keine Ahnung, wie fortschrittlich gerade das Bildungssystem ist. Wie auch in Deutschland gibt es eine Schul- und sogar eine KiTa-Pflicht. Die Kinder tragen eine Schuluniform, um soziale Unterschiede in der Schule zu verbergen, auch das Schulessen und die Getränke sind gratis. Ein Großteil finanziert sich zudem über private Spenden und Hilfsorganisationen oder eben über das Geld, dass wir Freiwilligen hier lassen. 

Heute an der "Fiesta de los niños" sollte sich dieser unglaubliche Fortschritt ein weiteres Mal zeigen:
Wir trafen uns mit den anderen Lehrern gegen 7 in der Schule und bereiteten Last-Minute die Dekoration und einige kleine Preise vor. Auch Nele (von den Ticos meist "Nilo?" genannt) war in der Küche schon am routieren, denn heute stand erwas ganz besonderes auf dem Speiseplan: Hamburger! Ich versuchte mich währenddessen - geschickt wie ein Dreifingerfaultier - daran, Cola, Fanta und andere Getränke zusammen mit Eiswürfeln in kleine Plastiktütchen zu füllen. Diese fungieren, für uns ziemlich ungewöhnlich, als Trinkbehältnisse. Hierzu eine kleine Anleitung am Rande: 1. Man nehme den Beutel in beide Hände und beiße eine kleine Ecke Plastik mit den Zähnen ab, 2. Man lässt die Plastikflusen zwischen den Zähnen unauffällig verschwinden, 3. Man trinke aus der winzigen Öffnung während man mit dem wabbeligen Beutel hantiert und dieser hoffentlich weder runterfällt, noch platzt, 4. Völlig durchgeschwitzt und fertig mit den Nerven, in meinem Fall in der Regel vollgekleckert mit Cola, saugt man elegant den Rest Flüssigkeit aus dem Beutel, der dann fachmännisch zusammen mit Bio-Müll entsorgt wird. :D
Zurück zum Kindertag (meine Schreibweise ähnelt dem Durcheinander in meinem Magen seit einigen Tagen): Um 9 starteten wir mir dem Singen der Nationalhymne. Auch die Hymne der Region Guanacaste, in der wir wohnen, wurde schwungvoll angestimmt. Dann gab es einige Auszeichnungen für besonders erfolgreiche Schüler und eine kleine Talentshow mit Sängern, kleinen Poeten und Tänzern. Ulala! Gerade die letzten haben es mir richtig angetan! Mit kurzen Röcken (die Jungs saßen nicht umsonst auf den Treppen etwas unterhalb ;)), begleitet von Pfiffen, tanzten Mädels und Jungs aus den oberen Klassen zu heißen Latinorhythmen. Und das in einem katholischen Land... Da staunten Nele und ich nicht schlecht. Nachdem die Lehrer Eis an die Schüler verteilten ging es für alle in die "Aula", die eher an eine große Garage erinnert. Dort wartete die nächste Überraschung, ein engagierter Clown, der die Kids für die nächsten 2 Stunden ununterbrochen bespaßte. Von den guten alten Malle-Kinderdiskohits, die auch ich mitsingen konnte, bis hin zu Pollonaisen, Kinderschminken und Sackhüpfen war alles dabei. Zum Teil ließ ich mich richtig mitreißen, und ja, vielleicht kann ich auch nicht leugnen beim Anblick der glücklichen Kinder das ein oder andere Mal feuchte Augen gehabt zu haben. Besonders gegen Ende, als ein kleiner Stierkampf simuliert wurde (Jungs, die  in selbstgebastelten Kostümen steckten und mit ihren Pappmachéhörnern durch die Menge tobten). Die Kleinsten unter den Kleinen hatten natürlich ein bisschen Angst und klammerten sich an uns <3

Die kleinen Puschis <3


Heute steht übrigens noch eine kleine Operation an. Die "Powersträhne" aus dem Ferienlager auf Rügen muss raus. Unter der zerstörerischen Sonne hat sie sich verselbstständigt und formt gerade so etwas wie eine verkrüppelte Dreadlock ...Jetzt gibt es bei uns Abendbrot, und ich muss mich echt zusammenreißen, kein Obst zu essen :/ Aber wahrscheinlich ist es besser so, um den Magen zu beruhigen.

Montag, 8. September 2014

Ein bisschen Schleichwerbung am Rande...

Blog von Nele, mit der ich hier bin: www.nelecostarica.wordpress.com ;)

Anders Nilsen - Salsa Tequila (Ohrwurm meines Lebens)


Fiesta, Fiesta, Fiesta

In der Schule habe ich dank meiner nur mittelmäßigen spanischen Verhandlungskünste am erstenTag ("ehm, sí, sí, sí") einen Job als Assistentin im Infounterricht bekommen. Das hat für mich als ziemlich technikunbegabte Person, die bei jedem Smartphone erstmal 10 Minuten, die Power-Taste sucht, zweierlei Konsequenzen. Einerseits soll ich kleinen Giftzwergen, genauergesagt kaffeetrinkenden, ziemlich hyperaktiven 4. Klässlern (!!!) auf Spanisch erklären, wie man kleine Computerspiele programmiert. Halleluja! Git, dass das bei uns eine Aufgabe für das Info-Hauptfach in der Oberstufe war...
Zum Glück bin ich bei all dem nicht alleine. Eine junge Lehrerin namens Dixi leitet mich an und versucht mich sehr bemüht vor übermäßig peinlichen Situationen vor den Schülern zu bewahren. Zur Direktorin hat sie gesagt, dass sie mit meiner Arbeit sehr zufrieden ist, ich war echt stolz wie Oskar als ich das zu hören bekam *____*
Da Dixi an zwei verschiedenen Schulen mit dem Computer-Programm tätig ist, arbeite ich zur Zeit nur 3 Tage die Woche. Daraus ergibt sich die zweite Konsequenz: ein seeehr langes Wochenende! In meinen Träumen sah ich mich schon am Strand, in der einen Hand eine Kokosnuss, in der anderen das Buch, an dem ich seit Februar letzten Jahres lese und noch nicht wirklich weitergekommen bin. Endlich mal chillen und den Kopf freibekommen, nach all den neuen Eindrücken, die in der letzten Woche auf mich eingeprasselt sind. Aber -puff- da platzte diese Vorstellung wie eine Seifenblase, als Sandra, meine Gastmutti, den Plan für dieses Wochenende ankündigte. Von Samstag auf Sonntag sollte ihre Tochter Sol mit "ein paar Freunden" aus San José kommen, um ihren Geburtstag vorzufeiern (bringt das nicht Unglück?!). Aber fangen wir von vorne an: Den Freitag verbrachte ich auf der frisch und extra der Party wegen ausbetonierten Terasse, versuchte rin Paar regionale Zeitungen zu lesen und plauderte mit Sandrita mal wieder über dies und das. Weil ich mir noch eine Handykarte kaufen wollte, um endlich auch mal mobil erreichbar zu sein, zeigte mir ein Kumpel von Sandra, Ney, den entsprechenden Laden in der Stadt. Ney studiert Info in der nächstgrößeren Stadt und ist bisher der einzige, der hier ziemlich flüssig Englisch spricht. Auch wenn es natürlich nicht zur Gewohnheit werden sollte und nicht unbedingt zum Fortschritt hinsichtlich des Spanischen beiträgt, tut es einfach unglaublich gut, mit einem Einheimischen einfach über alles reden zu können. So erzählte mir Ney stolz von seinem sehr, nunja, ungewöhnlichen Hobby, in der katholischen Kirchgemeinde als Flaggenschwinger in traditionellen Kostümen bei heglichen Veranstaltungen aufzutreten. Nunja, ich wusste nicht so ganz, was ich dazu sagen sollte, also lächelte ich einfach -wie fast immer. Im Handyladen fielen mir erneut die krassen Sicherheitsbestimmungen auf. Irgendwo in einem Laden mit 2 Mitarbeitern mitten in der Pampa begegnen einem plötzlich Türsteher mit Metalldetektoren und wollen, dass man den Regenschirm als potenzielle Schlagwaffe vor der Tür lässt. Was für uns ziemlich übertrieben wirkt, ist wohl angesichts der Tatsache, dass erst vor kurzem jemand in der Stadt erschossen wurde und Kriminalität gerade in den größeren Städten und in Hafengegenden, wo die Drogenschmuggler, die Costa Rica als Bindeglied zwischen Südamerika und den USA ansehen, besonders aktiv sind, leider alltäglich ist, mehr als angemessen. (ich merke schon, dass wird ein dezent umfangreicher Blogeintrag, hoffentlich seid ihr noch nicht eingeschlafen :D)
Zur Abwechslung deshalb mal eine wirklich spannende Info: Ich hab am Freitag das erste wirklich exotische Tier gesehen: ein Gürteltier, dass einfach gemütlich in einem Busch rumraschelte! Die kommen sogar hier nicht so oft in städtischen Gebieten vor. Mal schauen, wie lang die Liste an Tieren wird, wenn ich erstmal im Regenwaldprojekt bin.
Ney lieferte mich pünktlich (ja, dieses Wort existiert, wenn auch nicht oft, auch  im Sprachgebrauch der Ticos) bei Nele, der anderen Deutschen hier ab, die gerafe mit ihrem Sprachkurs fertig war. Bei einem gemeinsamen Stadtspaziergang lernte ich das kleine, aber feine Zentrum Sámaras kennen. Mit Erstaunen stellte ich fest, dass auch hier die "alternative Ökowelle, wie ich sie nenne, langsam überschwappt. Es gibt einen Veggie-Burgerladen und ein megageiles Biogeschäft. Dort werde ich sicher noch den ein oder anderen Colón lassen. An einem Stand probierten wir Litchees, die von außen so verrückt aussahen, als wären sie nicht von dieser Welt (keine Sorge Mama, sie waren novh geschlossen und die hygienischen Bedingungen waren tip top ;)). Abends hieß es dann das erste, aber definitiv nicht letzte Mal an diesem Wochenende: ¡Fiesta! Für so einen kleinen Ort bietet Sámara echt eine gute Auswahl an Bars und Discotheken. Die Musik ist typisch lateinamerikanisch, deutsche bzw. Europäer im Allgemeinen erkennt man meistens schon von Weitem an ihrem grenzwertigen Rhythmusgefühl und den etwas steifen Bewegungen. Das Publikum ist sehr gemischt, die Getränke in den Clubs verglichen mit den normalen Preisen ziemlich teuer (für uns immer noch bezahlbar, ein Bier für umgerechnet etwa 2€). Alles im Prinzip fast alles wie beim Alten, wären da nicht diese zum Teil sehr aufdringlichen Muchachos. Vielleicht war es Glück, oder der Tatsache geschuldet, dass ich im Schnitt ein Kopf größer bin als die Kerle, aber ich wurde noch relativ verschont. Meine Freundin Nele mit ihren blonden Haaren hatte nicht ganz so viel Glück (um ihr nicht in den Rücken zu fallen, soll ich an dieser Stelle einwerfen, dass sie die ganze Zeit von einem 1,95 großen, gutaussehenden und durchtrainierten Latino mit dem Hüftschwung des Jahrtausends angetanzt wurde, ... ;)). Gegen 3.30 Uhr brachten mich die anderen nach Hause. Unser Weg führte uns vorbei am Strand mit einem Sternenhimmel, wie ich ihn selten gesehen hab. Natürlich, das hat sich auch hier nicht geändert, hatte ich meine Brille nicht auf und war wie immer eine kleine Eule. Deshalb kam es zu kleinen Unstimmigkeiten, ob es sich bei den Flugobjekten am Himmel um Glühwürmchen oder Sternschnuppen handelte. Mir egal, ich hab mir trotzdem was gewünscht :P. 
Als ich am nächsten morgen gemütlich um 10 aufwachte, war schon wieder Full House, die ersten Partygäste für den Abend waren angekommen und wollten mit mir an den Strand. Dazu hielten sie das erst beste Auto an und wir trampten gemütlich zu 7 auf vier Sitzen nach Carillo, in die nächste Bucht. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Gummibärchen, dass zusammen mit seinen Kompanen in einer viel zu kleinen Tüte bei 30 Grad in der Sonne zusammenschmilzt. Carillo ist im Gegensatz zum Strand in Sámara ein wahrer Bilderbuchstrand und jetzt im "Winter" ein absolutes Surferparadies. Der optische Unterschied zu dem Strand hier beruht darauf, dass Carillo vor dem Erdbeben, dass hier vor ziemlich genau 2 Jahren die Regale von den Wänden hat fallen lassen und periodisch etwa alle 5 Jahre an dieser Stelle aufgrund plattentechtonischen Verschiebungen auftritt, weitgehend verschont geblieben ist. Als ich zurück kam, war Sandra schon seit mehreren Stunden am kochen und Ney hatte mit der Dekoration begonnen. Wieder einmal hat mich so extrem beeindruckt, wie sie mithilfe einfachster Mittel etwas ganz wundervolles schaffen. Die Party war so aufwendig, wie bei uns meistens nur der 18. oder vielleicht runde Geburtstage. Abends versammelten sich unzählige Gäste in unserem kleinen Häuschen, es wurde costaricanischer Rum ausgeschenkt, und das Geburtstagskind wurde standesgemäß mit dem Gesicht die aufwendig gestaltete Torte gedrückt. Und obwohl mir nach all den Aktivitäten schon die Augen zu fielen, kam ich natürlich auch an diesem Abend nicht daran vorbei, nochmal in eine Tanzbar in die Stadt zu gehen. Was war ich den Lehrern in der Schule dankbar, dass sie uns für Sonntagvormittag von den Vorbereitungen für den Bingo-Nachmittag befreit haben. 
Zusammen mit Sandra, Nele, unserer Betreuerin Angie und meinem neuen Fahrrad ging es also am nächsten Tag ganz entspannt zum Bingo. Und wieder einmal wurden alle meine Erwartungen übertroffen. Aber nicht um 10%, sondern um mindestens 50! Stellt euch vor in Rostock würde irgendeine Grundschule in einem Vorort mit vielleicht 350 Einwohnern einen Bingonachmittag an einem Sonntag ankündigen. Wie viele wären wohl da? Die Lehrer und ein paar Schüler mit ihren genervten Eltern, die ihren freien Tag für so einen Quatsch opfern müssen. Und hier?! Hier ist es ein richtiges kleines Event, dass keiner verpassen will. Die Dorfbewohner bereiten es seit Tagen vor, einige Muttis helfen in der Küche, andere bauen die Leinwand und den Beamer auf, Geschäfte aus ganz Sámara spenden teure Preise, wie Drucker, nagelneue Geschirrsets etc. Und auch wie emotional die Ticos dabei sind: ab und zu brechen regelrechte Tumulte aus, wenn fast 10 Personen gleichzeitig Bingo schreien. Sandra und ich hatten bis zuletzt gehofft, einen neuen Ventilator mit nach Hause nehmen zu können, nachdem ich seit Tagen befürchte, der in meinem Zimmer würde eines Nachts explodieren :D Aber nein, Bingo-King hat versagt. Die bisherige Gewinnstatistik von 100% (erstes Mal Bingo auf der AIDA) ist versaut. Was ein "día triste"! Zum Trost haben wir Sandra das Sprichwort "Pech im Spiel, Glück in der Liebe" beigebracht ;) Als allerletztes gewann Nele dann noch einen Special-Preis: einen Gutschein für eine Pediküre in einem Kosmetiksalon! Spätestens das hat dieses unglaubliche Wochenende abgerundet! Wenn die nächsten auch nur halb so spektakulär werden...


Mein ganzer Stolz: Das neue Fahrrad! Ich konnte den Preis immerhin auf 80$ runterhandeln und hoffe, ich kanns später wieder weiterverkaufen! Außer den etwas abebteuerlichen Bremsen ist es in einem super Zustand!


Partyvorbereitung auf costaricanisch! Von links nach rechts: Nele (mein kleines Blondie-Girl), Lisa (die an heute wieder auf dem Weg zurück nach Deutschland ist, weil sie nur ihre Sommerferien hier verbracht hat), Ronny (Gastbruder der beiden mit einem Fabel für leuchtende Fahrradhandschuhe), Man Chao (?) (Kumpel von Ronny, der fast so heißt wie ein Sänger aus dem Spanischbuch in der Schule), meine Wenigkeit, und die Runde komplettieren: Tortillachips mit Limettengeschmack, etwas gewöhnungsbedürftig, sowie O-Saft, der noch nie eine Orange gesehen hat. 


Noch etwas chaotische Partydekoration, aber das Endergebnis war der Hammer!


Hier hab ich einfach mal mein Frühstück fotografiert. Ich präsentiere: die geilste Ananas, die ich je gegessen hab!


Es war einmal eine Zeit, in der der Bingo-King noch zuversichtlich war. Die Maiskörner dienten als Spielsteine. Die Ticos - Improvisationskünstler Nr. 1.


Überblick über die verrückte Bingo-Meute :D




Ich hoffe, dass ich morgen in der Schule mal Fotos von meiner Kamera hochladen kann! Hasta luego! <3