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Freitag, 10. Oktober 2014

Danke Danke Danke!

... für jetzt schon über 10 000 Seitenaufrufe! Irgendwie ist die Vorstellung schon ein wenig gruselig, nicht zu wissen, wer alles so meine Erlebnisse mitverfolgt. Meine besten Freunde sind es ja anscheinend eher nicht (einige fragen immer noch, was ich eigentlich hier mache und wie meine Familie so ist... :D). Aber für die erzähle ich ja gerne alles doppelt und dreifach. 
An dieser Stelle muss auch mal ein ganz dicker Knutsch an die gute Lotti gesendet werden, die mir hier endlich nach tausend Versuchen die erste Postkarte bescherrt hat, die nun meine neu eröffnete, aber noch ziemlich nackige Postkartenwand 2.0 ziert. Wenn die Ticos das Wort USA hören, geht eben doch einiges etwas leichter (Costa Rica ist sowas wie das Malle der Amis). 
Aber meine Freunde oberhalb Mexikos haben uns auch einige positive Aspekte bescherrt. So wird zum Beispiel mit Spannung das Halloweenfest in der Nacht des 31.10. erwartet und der kommunale Kostümwahnsinn hat schon begonnen. Auch staunten wir letztens in Nicoya nicht schlecht, als wir uns in einem Geschäft plötzlich zwischen Riesenweihnachtskugeln, strahlenden Santa's, Plastikweihnachtssternen und Rentieren wiederfanden. Vielleicht werden wir auf das Angebot nochmal zurückkommen, wenn wir besonders in der Vorweihnachtszeut Heimweh verspüren (ich hab da ja schon meine Befürchtungen...). Die ersten Geschenke habe ich auch schon in Planung, zugegeben, sie sind nicht übermäßig kreativ und erinnern stark an die vergangenen Jahre. Aber immerhin hat man hier ja auch noch ein paar Familienmitglieder mehr zu versorgen. 

Apropos Familienmitglieder... In letzter Zeit kommt es immer häufiger vor, dass ich in bestimmten Situationen etwas enttäuscht von Sandra bin. Sie scheint sich nur oberflächlich für meine Anliegen zu interessieren, schottet sich oft ab und nun ja, ist ab und zu schon ziemlich direkt in ihren Aussagen (gestern meinte sie knackenhart aus dem Kontext gerissen, ich wäre ganz schön dick geworden, danke auch...). Da sie nun schon fast 3 Wochen am Stück dauerkrank ist, sich aber auch nicht im Krankenhaus untersuchen lässt, fehlt ihr natürlich die Motivation und der ganz besondere Kick, der sie noch am Anfang zur besten Gastmutti der Welt machte. Versteht das nicht falsch, ich hab sie echt lieb und kann mit ihr auch über alles reden, aber sämtliche Ideen meinerseits, gemeinsam Zeit zu verbringen verpuffen angesichts von Kopfschmerzen, Müdigkeit und sonstigen Unwohlsein. Hauptsache der Fernseher läuft 24/7 und wird stets mit Spannung bis in die Nachtstunden verfolgt. Gestern wollten Nele und ich Sandra und ihrer Mutti, die vor einigen Tagen auch noch ganz begeistert erschienen, zeigen, wie man die guten deutschen Eierkuchen macht. Wir also alles eingekauft, sogar den guten importierten Apfel und Karamelcréme gabs dazu. Und wir warteten und warteten und warteten. Aber die Omi tauchte einfach nicht auf. Irgendwann mussten wir dann einfach anfangen, weil Nele mit ihrer Familie zum abendlichen Einkauf verabredet war. Wir starteten mit den Worten "Zum Kochen braucht man gute Musik!", gesagt, getan, der gute Mix, den wir nachmittags noch in der französischen Eisdiele gehört hatten, wurde bei Youtube gesucht und ab gings. Wir beide waren gut beschäftigt, die einzige, die immer wieder in ihrem Zimmer verschwand ohne einen Ton zu sagen, war Sandra. Als wir dann fertig waren und aufgrund des dezenten Zeitverzugs in Höchstgeschwindigkeit den ersten Eierkuchen verdrückten, wollte eine natürlich wieder nicht essen (ohne Spaß, ich mach mir langsam Sorgen, Sandra hat eine Essstörung. Sie wird gefühlt immer dünner und dünner...).  Man muss dazu sagen, dass wir vor den Eoerkuchen eigentlich gar keinen Hunger hatten, weil wir schon Eis in der Stadt genascht haben und die ganze Aktion mehr oder weniger nur für Sandra lief - das Gefühl, als ich heute morgen im Kühlschrank die Eierkuchen zählte und kein einziger fehlte, könnt ihr euch vielleicht vorstellen. 
So richtig sicher, ob ich mit Sandra mal darüber reden soll, bin ich mir nicht. Bisher dachte ich immer, das sei nur eine Phase und die würde mit verbessertem Gesundheitszustand ganz fix verschwinden. Außerdem macht sie das ja auch nicht mit böser Absicht, das ist hier einfach der Lifestyle. Ich hab schon so oft indirekt angemerkt, dass ich mir ein gemeinsames Abendessen wünschen würde, dass es zuhause eines der wichtigsten Rituale für mich ist und ich mich komisch dabei fühle, auf die Terasse "abgeschoben" alleine zu essen. Meinetwegen passe ich mich auch an ihre sehr ungewöhnlichen Zeiten an. 
Hm, ach so richtig weiß ich auch nicht, was ich machen soll. Ist alles ein bisschen schwierig momentan. 

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